
Die Woche der Wahrheit begann für den FC Energie Cottbus am Montag mit dem Landespokalfinale beim SV Babelsberg und sie begann erfolgreich. Mit einem 1:0 Sieg durch Kevin Weidlich sicherten sich die Cottbuser die DFB-Pokalteilnahme in der kommenden Saison, auch wenn der Pokal am Ende vorerst beim Fußballlandesverband bleibt, da aus dem Heimbereich nach Spielende Böller, Bengalos und Rauch einen Abbruch der Siegerehrung herbeiführten.
Während der 90 Minuten war es ein Spiel was auf Augenhöhe begann und nur wenige Chancen während der gesamten Partie hervorbrachte. Es gab einige Nicklichkeiten auf dem Rasen, aber auch die Stimmung auf den Rängen war angespannt, das Polizeiaufgebot hoch und kurz nach der Pause beziehungsweise nach Spielende entlud sich zumindest auf Heimseite das befürchtete Krawallpotential. Die Cottbuser Anhänger, sonst auch nicht immer Musterschüler, zeigten sich diszipliniert und ließen sich kaum provozieren, von gegenseitigen Schmähgesängen einmal abgesehen. Was auffiel, gerade bei den Bengalo- und Raucheinlagen aus dem Heimblock blieben lautstarke Pfiffe und andere Ablehnungsbekundungen im restlichen Heimbereich des Stadions aus. Das kennt man selbst aus der jüngsten Vergangenheit aus Hamburg oder von vorangegangenen Cottbuser Aktionen zuhause oder auswärts.
Auf dem Platz zeigte Energie wiedereinmal Geduld und Stehvermögen, denn in der zweiten Halbzeit bauten die Hausherren beständig ab und die Feldüberlegenheit des FCE nahm zu, was in der 85. Minute mit dem 1:0 Siegtreffer durch Kevin Weidlich belohnt wurde. Marcelo des Freitas hatte vorher viel Platz, sein Schuss traf allerdings nur den Pfosten, jedoch stand die Cottbuser 7 goldrichtig. Viel konnte Babelsberg danach trotz fünf Minuten Nachspielzeit nicht mehr entgegensetzen.
Nach Schlusspfiff brandete auf Cottbuser Seite kurz Freude auf, ehe erneut Bengalos, Böller und Rauch das Siegesvergnügen unterbrachen. Die Mannschaft verschwand in der Kabine, Ministerpräsident Dietmar Woidke und AOK Geschäftsführerin Daniela Teichert und Fußballlandesverbandspräsident Siegfried Kirschen mussten unverrichteter Dinge den Pokal und die Torjägerkanonen für Andis Shala (SV Babelsberg 03) und Andy Hebler (VfB Krieschow) wieder einpacken, denn die Sicherheit für eine Pokalübergabe konnte nicht mehr gewährleistet werden.
Als Ersatztermin wird nun das Relegationsrückspiel am kommenden Sonntag in Cottbus ins Auge gefasst. Vorher muss der FCE am Donnerstag nach Kiel, Gegner Weiche Flensburg gewann heute sein Pokalfinale ebenfalls und ist in der kommenden Saison ebenso im DFB-Pokal vertreten.
Fotos: Chrissie Weiland