
Auch im 3. Quartal 2016 sind die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, in Berlin und Brandenburg gestiegen.
Nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung erhöhte sich der Reallohnindex im 3. Quartal 2016 gegenüber dem 3. Quartal 2015 in Berlin im Durchschnitt um 1,8 Prozent und in Brandenburg um 2,9 Prozent, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Die Verbraucherpreise nahmen im gleichen Zeitraum um 0,5 Prozent (Berlin) bzw. um 0,3 Prozent (Brandenburg) zu. Der Index der nominalen Bruttomonatsverdienste stieg in Berlin um 2,2 Prozent und in Brandenburg um 3,2 Prozent.
Weit über durchschnittliche nominale Verdienststeigerungen gab es in Berlin im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (+10,8 Prozent), im Baugewerbe (+8,4 Prozent) und in der Energieversorgung (+5,3 Prozent). In Brandenburg traf dies vor allem für die Wirtschaftszweige Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+11,1 Prozent), Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+5,1 Prozent) sowie im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (+4,0 Prozent) zu.
Die Höhe des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich lag im 3. Quartal 2016 einschließlich Sonderzahlungen in Berlin bei 3.011 EUR und in Brandenburg bei 2.583 EUR. Dabei wurde im Produzierenden Gewerbe (Berlin: 3.700 EUR, Brandenburg: 2.869 EUR) weiter hin deutlich mehr als im Dienstleistungsbereich (Berlin: 2.906 EUR, Brandenburg: 2.497 EUR) verdient. Differenziert nach einzelnen Branchen fielen die Unterschiede noch deutlicher aus. Der höchste durchschnittliche Bruttomonatsverdienst (einschließlich Sonderzahlungen) wurde in der Energieversorgung (Berlin: 5.434 EUR, Brandenburg: 4.219 EUR) gezahlt. Beschäftigte im Gastgewerbe verdienten hingegen im Schnitt in Berlin nur knapp 1.500 EUR und in Brandenburg gut 1.400 EUR im Monat. Der im Vergleich zum Produzierenden Gewerbe niedrigere Verdienst im Dienstleistungsbereich lässt sich unter anderem durch den höheren Anteil an Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten erklären. Während im Produzierenden Gewerbe Teilzeitbeschäftigung nahezu unbedeutend ist, wird der Dienstleistungsbereich – vor allem in Branchen mit ohnehin geringeren Verdiensten – von Teilzeitarbeit und sogenannten Minijobs geprägt.
Neben dem Gastgewerbe gilt dies beispielsweise auch für den Handel, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (z.B. Reinigungsgewerbe, Hausmeisterdienste und gärtnerische Dienstleistungen). Weitere Unterschiede ergaben sich in Abhängigkeit von der Art der ausgeübten Tätigkeit. Während zum Beispiel Vollzeitbeschäftigte in leitender Stellung im 3. Quartal 2016 inklusive Sonderzahlungen monatlich in Berlin durchschnittlich 6.687 EUR und in Brandenburg 6.128 EUR brutto verdienten, kamen in Vollzeit tätige Facharbeiterinnen und Facharbeiter im Durchschnitt auf 2.992 EUR (Berlin) bzw. 2.655 EUR (Brandenburg). An- sowie ungelernte Vollzeitbeschäftigte erhielten in Berlin im Schnitt einen Bruttomonatsverdienst von 2.291 bzw. 1.985 EUR, während es in Brandenburg 2.112 bzw. 1.922 EUR waren.
pm/red
Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt; www.pixelio.de