
Die Verbraucherpreise im Land Brandenburg stiegen im September 2016 gegenüber September 2015 mit +0,7 Prozent wieder deutlich stärker als in den Vormonaten, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Im Vergleich zum Vormonat August 2016 wurde eine Preiserhöhung um 0,4 Prozent nachgewiesen. Mit +0,7 Prozent war im September 2016 der in diesem Jahr bisher stärkste Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat zu verzeichnen (August 2016: +0,1 Prozent). Dämpfend wirkten wiederum gesunkene Energiepreise (–3,2 Prozent), die aber nur halb so stark zurückgingen wie im August 2016 (–6,0 Prozent). Vor allem Heizöl (–13,4 Prozent) und Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (–7,9 Prozent) waren weiterhin deutlich günstiger. Kraftstoffe waren ebenfalls billiger als vor einem Jahr (–3,2 Prozent), jedoch fiel der Rückgang wesentlich niedriger aus als im August 2016 (–9,8 Prozent). Auch die Gaspreise gingen erneut zurück (–0,5 Prozent). Strom kostete weiterhin 0,2 Prozent mehr.
Ohne Berückichtigung der Energiepreise hätte die Gesamtteuerung bei +1,1 Prozent gelegen. Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise binnen Jahresfrist setzte sich fort (+0,9 Prozent), ging im Vergleich zum August 2016 (+1,2 Prozent) aber leicht zurück. Insbesondere für Speisefette und -öle (+ 9,2 Prozent; darunter Butter: +14,3 Prozent) musste wesentlich mehr bezahlt werden. Auch Fisch und Fischwaren (+3,8 Prozent) sowie Obst (+ 3,1 Prozent) waren im Vorjahresvergleich deutlich teurer. Molkereiprodukte wurden hingegen weiterhin preiswerter verkauft. So lagen vor allem die Preise für Quark (–20,0 Prozent), Sahne (–17,3 Prozent), teilentrahmte (–15,3 Prozent) und Vollmilch (–12,4 Prozent) deutlich unter denen im September 2015.
Vor allem durch den schwächeren Rückgang der Energiepreise sanken im Vorjahresvergleich die Preise für Waren insgesamt nur noch um 0,1 Prozent (August 2016: –0,9 Prozent). Zudem gab es nur für wenige andere Waren, wie beispielsweise für Unterhaltungselektronik (–7,2 Prozent) und alkoholische Getränke (–3,2 Prozent; darunter Bier: –6,8 Prozent) deutliche Preissenkungen.
Demgegenüber verteuerten sich neben den Nahrungsmitteln insgesamt auch andere Waren spürbar, zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften (+6,1 Prozent), Tabakwaren (+3,3 Prozent) sowie Schmuck und Uhren (+4,2 Prozent). Die Dienstleistungspreise legten im September 2016 – vor allem durch Erhöhung der Nettokaltmieten um 1,5 Prozent – um 1,4 Prozent zu. Weitere nennenswerte Teuerungen gegenüber dem Vorjahr gab es für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+5,3 Prozent), Sport-, Freizeit- und Erholungsdienstleistungen (+3,6 Prozent) sowie Versicherungsdienstleistungen (+3,0 Prozent). Günstiger blieben hingegen Telekommunikationsdienstleistungen (–1,5 Prozent). Der Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber August 2016 um 0,4 Prozent wurde vorrangig durch saisonbedingte Preiserhöhungen für Schuhe (+9,9 Prozent) und Bekleidung (+5,6 Prozent) sowie Teuerungen für alkoholische Getränke (+3,2 Prozent), Heizöl (+4,1 Prozent) und Kraftstoffe (+2,1 Prozent) geprägt. Abgeschwächt wurden diese Preis zunahmen in erster Linie durch deutliche Preisreduzierungen für Pauschalreisen (–12,0 Prozent).
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Foto: birgitH / www.pixelio.de