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Theorie und Praxis in Kombination - Vorteile und Stolpersteine eines dualen Studiums

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Theorie und Praxis in Kombination - Vorteile und Stolpersteine eines dualen Studiums

Auch wenn guten Bildung bekanntermaßen vor Arbeitslosigkeit schützt und die Jobchancen verbessert: Viele Arbeitgeber beklagen laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) einen fehlenden Praxisbezug der Uni-Absolventen. Die fehlende Erfahrung muss dann häufig während der Einarbeitung vermittelt werden, was viele Betriebe offensichtlich vor Herausforderungen stellt. Bundesweit sind nur rund zwei Drittel der befragten Unternehmen mit den Leistungen der Absolventen zufrieden. Ist das Duale Studium eine Alternative?

Hoher Praxisbezug ideal für Jobeinstieg

Der wohl größte Vorteil des Dualen Studiums liegt auf der Hand: Theorie und Praxis werden eng verzahnt parallel vermittelt; Phasen im Unternehmen wechseln sich mit Studienblöcken ab. Dadurch besteht ein hoher Praxisbezug und viel Abwechslung für den Studierenden der "Praxisschock" bleibt aus. Zudem ist es häufig so, dass im Dualen Studium die Ausbildung integriert wird. Wer durchhält, kann am Ende mit der Berufsausbildung und dem Bachelor gleich zwei Abschlüsse vorweisen. Zudem fällt auch die Finanzierung leichter, denn anders als im reinen Theoriestudium erhält der Studierende eine Vergütung, die in den meisten Fällen sogar vergleichsweise hoch ausfällt. Zudem werden heute, anders als noch vor einigen Jahren, nicht nur Ausbildungen in der Industrie als Duales Studium angeboten. Die IUBH bietet diese Ausbildungsform unter anderem auch für Tourismus an.

Hohe Arbeitsbelastung

Allerdings sollten auch einige Nachteile des Dualen Studiums Berücksichtigung finden: So investieren die Unternehmen viel Geld in die Auszubildenden, weshalb die Auswahl sehr kritisch erfolgt. Top-Noten im Abitur sind meist unbedingte Voraussetzung, in einigen Fällen können auch Praktika die Aussichten auf Ausbildungsplatz erhöhen. Zudem ist die Arbeitsbelastung hoch; von einem ruhigen Studentenleben kann kaum die Rede sein. Dual Studierende haben üblicherweise rund 25 bis 30 Tage Urlaub - so viele alle anderen Beschäftigten im Unternehmen auch. Trotz des hohen Ausbildungsniveaus sollte sich Interessenten zudem im klaren darüber sein, dass der hohe Praxisbezug Abstriche beim wissenschaftlichen Arbeiten erfordert. Wer später im Bereich Wissenschaft und Forschung arbeiten möchte, sollte sich besser für das Universitätsstudium entscheiden.

Wahl des Studiengangs: Technik und Wirtschaft besonders gefragt

Hinsichtlich der Studienauswahl gibt es allerdings kaum Beschränkungen: Prinzipiell kann ein Duales Studium fast in jedem Fachbereich aufgenommen werden. Dabei sind Studiengänge in Bereichen, in denen sich der Fachkräftemangel besonders gravierend auswirkt, stärker Vertreten: Informatiker, Betriebswirte und Ingenieure sind besonders gefragt; in den Geisteswissenschaften ist die Nachfrage naturgemäß geringer. Wird eines dieser sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gewählt, stehen die Karriereaussichten gut. In der Regel sind die Unternehmen ohnehin daran interessiert, das eigens ausgebildete Fachpersonal zu halten.

Was gibt es für Unterschiede?

Bei der Wahl des Dualen Studiums sollte vor allem die grundsätzliche Entscheidung zwischen einem sogenannten praxisintegrierenden und einem ausbildungsintegrierenden Studium gefällt werden. In beiden Fällen werden Studienphasen von Praxisphasen abgelöst, beim ausbildungsintegrierenden Studium muss aber zusätzlich zum Bachelor für die Berufsschule gebüffelt werden. Hier ist die praxisintegrierende Variante, an deren Ende ausschließlich der Bachelor steht, vielleicht die etwas einfachere und damit oftmals bessere Wahl. Doch für beide Varianten gilt: Wer sein Abitur mit guten Noten bestanden hat und Karriere in der Wirtschaft machen möchte, sollte sich einmal näher mit dem Thema "Duales Studium" befassen.

Foto: Stephan Bachmann  / www.pixelio.de

 


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