
Der Landesschülerrat Brandenburg kritisiert den Umgang mit den Abiturprüfungsaufgaben im Land Brandenburg. "Im Moment stehen für mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler die Abitur-Prüfungen auf dem Stundenplan, so schrieben sie am Mittwoch auch Mathematik. Die Prüfungsaufgaben hatten es in sich, da seit diesem Schuljahr die meisten, für Bildung zuständigen Ministerien der Länder, die Aufgaben aus einem gemeinsamen Aufgabenpool nehmen, deren Niveau orientiert sich an allen Ländern - nicht an den schlechtesten. Das klingt zwar nach einem eigentlich richtigen Schritt, allerdings ist die Umsetzung mehr als verbesserungswürdig.
Denn anscheinend konnten sich die Geprüften nicht adäquat mit Hilfe der vom Ministerium ausgegebenen Materialien auf die Prüfung vorbereiten. So war einerseits die Logarithmusfunktion der Aufgabe 2.1 von den meisten Schülern und Schülerinnen nicht zu schaffen, weil sie schlichtweg nicht Bestandteil des Unterrichts war. Anderseits wurden, trotz verschiedener Voraussetzungen, die gleichen Aufgaben wie in Berlin geschrieben. Dort ist, mit weniger Leistungskursen und dafür einer Wochenstunde Unterricht mehr, selbstverständlich eine bessere Ausgangslage gegeben." heißt es in einer heute veröffentlichten Meldung.
Statt nun eine einheitlichen Überprüfung zu haben, die in diesem Jahr wohl nur die gravierenden Unterschiede im vorangegangen Schulsystem präsentieren wird, fordert Johannes S. Hänig, Landesschülersprecher:
"Das Kooperationsverbot verhindert, dass die Schülerinnen und Schüler einen vergleichbaren Abschluss, sei es in der 10. Klasse oder im Abitur, erhalten. Es muss endlich aufgehoben werden, um den Schülerinnen und Schülern gleiche Chancen für einen so lebensweisenden Schritt mitzugeben. Das durften nun einige Tausend in Brandenburg schmerzhaft erleben."
Der Landesschülerrat spricht seit Langem für eine solche Änderung aus und tritt dafür ein, dass die zuständigen Gremien diesen Weg auch schnellstmöglich für die kommenden Abiture beschreiten werden. Ein Abitur, welches deutschlandweit vergleichbar ist, begrüßen und fördern wir, da es deutliche Vorteile für die Brandenburger Schülerschaft bringt, jedoch ist nur eine abschließende Prüfung ohne gleiche Qualifikation kein vernünftiger Weg.
pm/red
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