
Schnelles Internet ist in vielen Orten der Niederlausitz verfügbar. Durch den Ausbau des Netzes bietet die Telekom in den meisten Gemeinden zumindest teilweise Bandbreiten von 50 Mbit/s und mehr an. Die so entstehenden Leitungen nutzen außerdem viele weitere Anbieter, um ihre Tarife zu vermarkten. Das führt zu einem Preiskampf, der die schnellen DSL-Anschlüsse extrem günstig macht. Profit versprechen den Anbietern dabei die Nebenkosten. Diese summieren sich schnell zu einer zweiten Tarifgebühr, die der Kunde zu leisten hat. Besonders beliebt war der sogenannte Routerzwang. Die Unternehmen konnten ihren Kunden einen bestimmten Router vorschreiben, den diese dann für eine monatliche Gebühr mieten mussten. Diese Leihgebühr summierte sich schnell auf Beträge um 50 bis 60 Euro im Jahr. Doch damit ist jetzt Schluss. Für DSL-Kunden ein Grund, aus diesem Anlass in ihre Verträge zu schauen. Denn es winken erhebliche Sparpotenziale.
Wegfall des Routerzwangs und die Folgen
Nur rund fünf Euro im Monat betrug die Leihgebühr des Routers bei einigen DSL-Anbietern. Doch über die Vertragslaufzeit von zwei Jahren gerechnet ist das ein gutes Geschäft für die Unternehmen gewesen. Denn jeder Kunde brachte noch einmal ca. 120 Euro zusätzlich ein. Bei einer automatischen Verlängerung waren es schon 240 Euro. Nach einer Gesetzesänderung ist der Routerzwang aufgehoben. Vor Kurzem bestätigte das Landgericht in Essen zudem, dass diese Änderung auch für bereits bestehende Verträge gilt. Die Kunden können nun selbst über ihr Gerät zwischen WLAN und Anschlussbuchse entscheiden. Das Verbraucherportal DSLVergleich.net weist darauf hin, dass daher der eigene Vertrag zu kontrollieren ist: "Wer aktuell noch eine Gebühr für einen Router bezahlt, sollte daher eine optionale Anschaffung auf eigene Kosten prüfen. Das ist für die meisten Kunden bereits nach ein, zwei Jahren günstiger." Spätestens, so der Experte, rentiere sich ein Kauf bei den meisten Routern nach drei Jahren. Außerdem bleiben Kunden flexibler und können ihr bereits eingerichtetes Gerät bei einem Vertragswechsel mit zu einem anderen Anbieter nehmen. Dadurch wird ein Wechsel auch technisch leichter, da in der Regel nur das Signal umgestellt werden muss. Wer noch einen Router seines Anbieters nutzt, sollte das Kleingedruckte des Vertrages lesen, um diesen ggf. zurückschicken zu können und so Kosten zu sparen.
Weitere Zusatzkosten im Kleingedruckten
Das sind jedoch nicht die einzigen Zusatzkosten für DSL-Kunden. Im Kleingedruckten verstecken sich häufig weitere Posten, die zu Ausgaben führen. Das beginnt bei einmaligen Bereitstellungsentgelten für das Schaltung der Leitung und endet beim optionalen Virenscanner für das E-Mail-Postfach. Dazwischen finden sich dann Optionen wie besondere Gebühren für das Nutzen von freien Hotspots oder Zusatzentgelte für mögliche Mobilfunkflatrates. Der Kunden ist gefordert, genau hinzusehen. DSLVergleich.net rät zum kritischen Prüfen: "Jede weitere kostenpflichtige Option ist zu hinterfragen. Hier gibt es insbesondere bei laufenden Verträgen ein erhebliches Optimierungspotenzial zum Vertragsende."
DSL-Anschluss: Wechseln lohnt sich
Er spielt dabei auf eine Besonderheit in der Telekommunikationsbranche an. Denn während Stammkunden in anderen Wirtschaftsbereichen einen Treuebonus erhalten, bekommen DSL-Nutzer einen Neukundenbonus. Entsprechend locken die Anbieter mit besonders attraktiven Tarifen im ersten Jahr. Anschließend steigen die Preise. Wer länger bei einem Anbieter verbleibt, zahlt faktisch drauf. DSLVergleich.net rät daher: "Wir raten daher grundsätzlich allen Kunden, frühzeitig den eigenen Vertrag zu kündigen und über einen DSL-Vergleich den für sie günstigsten Anbieter zu suchen. Denn meistens bekommen Neukunden einen Bonus und günstigere Tarife. Der Wechsel des Internetanschlusses lohnt sich daher fast immer und ist technisch in der Regel unkompliziert." Aber auch vor dem Wechsel gilt: Tarife genau vergleichen. Insbesondere die angebotenen bzw. gewünschten Optionen können einen scheinbar günstigen Tarif schnell teuer werden lassen. Noch müssen sich Kunden durch das Kleingedruckte quälen. Das ändert sich jedoch ab Juli. Dann tritt die Transparenzverordnung in Kraft. Internetanbieter müssen dann alle Vertragsdetails und Kosten übersichtlich auf einer Produktinformationsseite darstellen. Der Gesetzgeber möchte so eine bessere Vergleichbarkeit der Internettarife gewährleisten. Der Wechsel in einen günstigeren Tarif oder auf mehr Bandbreite zum gleichen Preis wird dann noch einfacher.
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