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Streikdemo durch Lübbenau: 250 Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt in Südbrandenburg beteiligten sich

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Streikdemo durch Lübbenau: 250 Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt in Südbrandenburg beteiligten sich

Am Warnstreik bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Regionalverband Brandenburg Süd am Freitag, den 24. März 2017  beteiligten sich 250 AWO-Beschäftigte. Die Streikenden hatten sich schon ab 8 Uhr in Lübbenau/Spreewald vor einem zentralen Streiklokal getroffen. Die Streikteilnehmer aus Königs Wusterhausen sind extra mit 2 Bussen angereist. Ab 9.30 Uhr sind die 250 Streikteilnehmer durch die Neustadt von Lübbenau/Spreewald zur Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt demonstriert und haben auf transparenten eine bessere Bezahlung, mehr Wertschätzung und einen neuen Entgelttarifvertrag gefordert. Vor der AWO-Geschäftsstelle wurde eine Kundgebung abgehalten. Der ver.di-Verhandlungsführer Ralf Franke aus Cottbus forderte für die Arbeitsleistung der Beschäftigten bei der Arbeiterwohlfahrt mehr Wertschätzung durch eine spürbar bessere Entlohnung mit einem neuen Entgelttarifvertrag.

Elf AWO-Kindertagesstätten waren infolge des Warnstreiks ganztags geschlossen. Auch die Werkstatt für behinderte Menschen in Lübbenau, Lübben und Luckau (AWO-Spreewaldwerkstätten) wurden infolge des Warnstreiks ganztags geschlossen. In den AWO-Spreewaldwerkstätten werden ansonsten insgesamt 370 behinderte Menschen tagsüber betreut (die Zahl 220 in der PM vom 22.03.2017 war falsch). Die Eltern, Betreuer und Angehörigen wurden schon am Mittwoch, den 22. März mit Elternbriefen über den bevorstehenden Warnstreik informiert.

An dem Warnstreik beteiligten sich auch Beschäftigte aus dem AWO-Pflegeheim in Calau und aus mehreren AWO-Einrichtungen  des betreuten Wohnens für behinderte Menschen. Für diese Einrichtungen wurden jeweils Notdienste zugesagt. Auch Beschäftigte aus der ambulanten Krankenpflege hatte sich an der Demonstration durch Lübbenau beteiligt. Ebenso beteiligten sich auch Beschäftigte aus der AWO-Küche sowie Hausmeister und Reinigungskräfte.

Die Gewerkschaft ver.di hat zum Warnstreik aufgerufen, weil es auch bei der 6. Verhandlungsrunde am 3. März 2017 zu keiner Einigung bei den Tarifverhandlungen mit der AWO-Tarifgemeinschaft Brandenburg gekommen ist.

Die Gewerkschaft ver.di hat der AWO am 21. März 2017 einen neuen Kompromissvorschlag übermittelt, der für die pädagogischen Beschäftigten in den Kitas und in der Kinder- Jugendhilfe sowie für die Sozialarbeiter ab dem 1. Juli 2017 ein Entgeltniveau in Höhe von 88% des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) vorsieht, welches zum 1. Januar 2018 auf 94% des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD, Stand Februar 2017) steigen soll. Die AWO hatte gegenüber der Gewerkschaft ver.di ein Angebot eröffnet, nach welchem sich das Entgelt bei den Erzieher/innen spätestens ab dem 1. Juli 2018 auf durchschnittlich 94% des TVöD entwickeln sollte. Aber bei den Detailfragen besteht bislang keine Einigung. So will die AWO, dass die Beschäftigten erst nach 26 Beschäftigungsjahren die höchste Entgeltstufe erreichen. Die Gewerkschaft ver.di fordert jedoch, dass die höchste Entgeltstufe spätestens mit dem 17. vollendeten Beschäftigungsjahr erreicht werden und der Tarifvertrag in seiner Struktur den Regelungen des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD) entsprechen muss.

Für die Beschäftigten in der Pflege, in der Betreuung behinderter Menschen (Eingliederungshilfe), in der Verwaltung und in den Servicebereichen sieht der ver.di-Kompromissvorschlag ab dem 1. Juli 2017 ein Entgeltniveau von rund 82% des TVöD vor, welches zum 1. Januar 2018 auf 86% des TVöD steigen soll. Für die Monate von Januar bis Juli 2017 fordert die Gewerkschaft ver.di für alle Beschäftigten eine Einmalzahlung.

Die Tarifverhandlungen werden am 28. März 2017 fortgesetzt.

pm/red


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