
In der ersten Jahreshälfte hat deutsche Möbelindustrie einen Umsatz von 8,9 Mrd. Euro erreicht, womit die Werte aus 2015 um 4,9% übertroffen wurden. Vor allem wegen Insolvenzen rechnen die Experten jedoch für 2016 mit einem etwas niedrigeren Zuwachs von insgesamt 3,5%.
Der größte Umsatzzuwachs (7,2%) wurde mit 2,4 Mrd. Euro bei den Küchen registriert. Deutsche Möbel und vor allem Küchen sind auch im Ausland sehr geschätzt. Bereits mehr als 30% der in Deutschland produzierten Möbel werden exportiert. Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie wurden im Jahre 2015 insgesamt Möbel im Wert von 10,1 Mrd. Euro exportiert (+6,6%). Zu den besten „Kunden“ gehörten die USA, Großbritannien und Spanien. Dieses Jahr hat diese Entwicklung bestätig, da bis Ende Juni 2016 der Gesamtexport weiter um 2% auf 5,2 Mrd. Euro gestiegen ist, wovon 3,6 Mrd. Euro (+2,8%) in die EU-Länder gegangen sind. Doch infolge der Globalisierung ist gemeinsam mit der Exportquote auch die Importquote gestiegen. Mit 6,4 Mrd. Euro handelt es sich um einen Zuwachs von 1,8%.
Was die Möbelherstellung generell betrifft, steht Deutschland weltweit an dritter Stelle (hinter China und den USA) und europaweit sogar an erster Stelle. Dies gilt aber nicht für den Gartenmöbelmarkt. Hier geht es nämlich den mediterranen Ländern Frankreich und Italien besser. Frankreich erreicht ein Umsatzvolumen von 21% und Italien beweist mit stolzen 18%, dass insbesondere sein Angebot an exklusiven Gartenmöbeln immer noch sehr geschätzt ist.
Laut des „Branchenfokus Garten- und Balkonmöbel“ des IFH Köln in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband Garten (IVG) betrug der Umsatz des deutschen Gartenmöbelmarktes im vergangenen Jahr 1,3 Mrd. Euro, womit auch hier eine Erhöhung, und zwar von ca. 3%, erreicht wurde. Diese Steigerung war nicht nur bei einigen Möbeltypen zu spüren, sondern bei allen bei der Studie betrachteten Garten- und Balkonmöbeln (Outdoormöbel aus Holz, Metall und Kunststoff, Auflagen, Sonnenschirme und sonstige Möbel). Für die Zukunft werden auch auf diesem Markt weitere Zuwächse prognostiziert.
Bei deutschen Möbeln wird im Ausland vor allem die Qualität gelobt, man sollte sich daher weiterhin für neue Ausfuhrmöglichkeiten interessieren. Wegen möglichen negativen Auswirkungen von Brexit auf den Handel von Großbritannien, könnte sich Deutschland auf dem Einrichtungsmarkt bald noch besser positionieren.