
Chefärztin Dr. Karin Schmidt (2.v.l.) und Lehrerin Sabine Thomas (mittig) im Gespräch mit den Schülern der Klasse 8b
Schüler des Emil-Fischer-Gymnasiums besuchen Klinik für Altersmedizin in Lauchhammer
In der vergangenen Woche besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b des Emil-Fischer-Gymnasiums Schwarzheide die Klinik für Geriatrie des Klinikums Niederlausitz in Lauchhammer. Unter dem Motto „Alt trifft jung“ erhielten die jungen Leute einen Einblick in die Arbeit der Ärzte, Schwestern und Therapeuten der geriatrischen Stationen und erfuhren direkt aus erster Hand viele interessante Fakten über Erkrankungen im Alter und über die Besonderheiten im Umgang mit älteren Menschen. Hautnah konnten sie in einem speziellen Altersanzug oder mit den Tremor-Handschuhen, die das Zittern eines Parkinsonpatienten simulieren, nachempfinden, wie sich für viele Menschen der Körper im Alter anfühlt. Auch der Blick in ein Patientenzimmer und der kurze Besuch einer Patientin veranschaulichten das Spektrum, das auf dem Gebiet der Altersmedizin behandelt wird.
Der Besuch im Klinikum fand im Rahmen einer Exkursionswoche statt. „Bei den verschiedenen Exkursionen stand für uns die soziale Richtung im Vordergrund“, erklärte Sabine Thomas, Mathematiklehrerin der 8b, die den Besuch im Klinikum begleitete. Die Idee zum Exkursionstag in die Geriatrie entstand gemeinsam mit den Eltern der Schüler. So haben Dr. Sevdalina Yurukova, Stationsärztin auf der Geriatrie, und Mirko Holitschke, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender im Klinikum, die Vorbereitungen unterstützt.
„Ziel der Exkursion in die Geriatrie ist es, mehr Verständnis für ältere und kranke Menschen bei den Schülern zu erzeugen, vielleicht sogar auch für die eigenen Großeltern“, so Sabine Thomas. „Und eventuell kann dieser Einblick auch als Orientierung für den späteren Berufswunsch dienen.“
„Neben einer guten Ausbildung von Pflegekräften, Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern und Ärzten ist das Verständnis für den älteren Patienten und seine speziellen Vorstellungen und Probleme für die Arbeit in der Geriatrie dringend erforderlich“, weiß Frau Dr. med. Karin Schmidt, die bereits 22 Jahre Chefärztin der Geriatrie im Klinikum ist. Die Menschen allgemein und auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz werden immer älter und es gibt zunehmend auch einen größeren Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung.
Neben dem stationären Bereich besuchten die Mädchen und Jungen auch die Tagesklinik am Standort Lauchhammer, direkt neben dem Krankenhaus. „Ihr müsst euch vorstellen, Tagesklinik ist wie Schule“, beschreibt Karina Natusch, Pflegekraft auf der Station 35, den Tagesablauf für die Patienten. „Beginn ist 7 Uhr 30, Feierabend so in etwa gegen 14 Uhr 30. In der Zeit erfolgen therapeutische Anwendungen und Übungen, damit die Patienten wieder auf die Häuslichkeit und die alltäglichen Dinge des Lebens vorbereitet werden. Manchmal möchten die Patienten auch einfach nur mit jemandem Kontakt haben und mit einem reden, der ihnen zuhört. Denn das fehlt vielen und gehört auch zum Gesundwerden dazu“, sagt sie.
Die Schülerinnen und Schüler waren von der Exkursion sehr beeindruckt und wollen sich nun nach ihrem Besuch überlegen, ob sie den Mitarbeitern und Patienten vielleicht in der Weihnachtszeit etwas Gutes tun können.
Die Klinik für Geriatrie in Lauchhammer umfasst 60 stationäre Betten sowie die Tagesklinik mit zwölf Plätzen. Hier werden Patienten behandelt, die durch akute und chronische Erkrankungen in ihrer Mobilität eingeschränkt und damit in ihrer Selbständigkeit bedroht sind. Typische Erkrankungen sind Schlaganfall, Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankung sowie Behandlung nach Frakturen oder Gelenkersatz. Dazu steht ein multiprofessionelles Team aus speziell für die Geriatrie qualifizierten Fachärzten, Pflegekräften, Psychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern zur Verfügung. Jährlich werden rund 1.350 Patienten in der Geriatrie in Lauchhammer behandelt.
Quelle & Fotos: Klinikum Niederlausitz