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Neue Ausstellung im dkw.

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David Lehmann Alien, 2015 Gouache, Tusche, Acryl auf Aquarellpapier

David Lehmann

Die Menschen sind Teufel und leben im Kino

Arbeiten auf Papier

28.5. ‒ 28.8.2016

Am Freitag, 27. Mai 2016, 19.00 Uhr, lädt das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Uferstr. / Am Amtsteich 15) zur Eröffnung der Ausstellung „Die Menschen sind Teufel und leben im Kino“ mit Arbeiten auf Papier von David Lehmann ein.

Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei. Die Schau ist bis 28. August 2016 im dkw. zu sehen.

Der Titel der Ausstellung nimmt Bezug auf „Die acht Weltsätze“ des Dadaisten Johannes Baader, der seinen 1918 veröffentlichen Text als neues Kapitel der „Göttlichen Komödie“ ausweist und die Ordnung der Menschheit im Himmel mit dem Satz einleitet: „Die Menschen sind Engel und leben im Himmel“.

In der Einzelausstellung von David Lehmann werden Papierarbeiten gezeigt, die auf Filme der Kinogeschichte des 20. Jahrhunderts verweisen: „Martha“ von Rainer Werner Fassbinder, „Belle de Jour“ von Luis Bunuel, „American Gigolo“ von Paul Schrader, „Alien“ von Ridley Scott etc. Jene Arbeiten beziehen sich auf die filmischen Ikonen des Kinos der 1960er bis 1990er Jahre. Jedes Bild für sich genommen zeichnet eine Art von Quintessenz eines bestimmten Filmes nach, während das Ensemble gleichsam ein Parforceritt durch die existentialistischen Tendenzen der Cinematografie abbildet. Behandelt werden die Basisthemen des menschlichen Lebens: Liebe, Sexualität, Geschlechterfragen, Exzess, Fremdheit und Vertrautheit, Schuld und Sühne.

David Lehmann konterkariert und verknüpft das in das kollektive Gedächtnis eingeschriebene Wissen des Massenmediums Film mit der Tradition der Malerei. Sein Werk ist formal und diskursiv an der Schnittstelle von Malerei und Zeichnung angesiedelt. Zwischen jenen Artikulationsformen oszillierend reflektieren seine Bilder nicht nur (klassische) Themen der Malerei und ihre Verbindung zu anderen künstlerischen Gattungen, wie u.a. dem Kino. Vielmehr wird vor allem das Medium selbst hinterfragt, dessen Möglichkeiten ebenso wie auch seine Grenzen. Geradezu gedacht wie eine filmische Montage und formal entsprechend angelegt, bilden Überblendungen und motivische Überlagerungen ungewöhnlich tiefe Bildräume, die jenseits der Kategorien von abstrakt und gegenständlich angelegt sind, diese aber gleichermaßen zur Disposition stellen.

Analog zu den überzeichneten und ironischen Abhandlungen zum Weltall und der Menschheit des Oberdada Johannes Baader blickt der Maler David Lehmann auf das Verhältnis von Imagination, dem Kino als Projektionsraum und der menschlichen Existenz zwischen Realität und Fiktion.

 

David Lehmann Maya Deren 2015 Tusche Kugelschreiber Rapidograph auf Papier David Lehmann
David Lehmann, Maya Deren, 2015, Tusche, Kugelschreiber, Rapidograph auf Papier © David Lehmann

 

Quelle: dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus


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