
Am vergangenen Wochenende kämpften die besten U20 Mannschaften Deutschlands in Schwerin um die Deutsche Meisterschaft. Auch die Mädels vom SV Energie Cottbus konnten sich qualifizieren und für eine Überraschung sorgen.
Die Vorbereitungen liefen sehr gut, dennoch mussten die jungen Damen mehrere Hiobsbotschaften in Kauf nehmen. Die sehr wichtige Außenangreiferin Sindy Lenz brach sich im Vorfeld den Finger, Helen Rosenberger erwischte eine Magen-Darm Grippe und noch 2 weitere Spielerinnen hatte es eine Woche umgehauen und zu einer Bettruhe gezwungen.
Somit musste Trainer Jens Mihm das Ziel einer Medaille korrigieren und eine Top Ten Platzierung schon als Erfolg sehen, hatte man in Schwerin doch die Todesgruppe in der Vorrunde mit Straubing, Stuttgart und Wiesbaden erwischt.
Im 1. Spiel gegen Straubing schlugen sich die Mädels sehr wacker. Klar gewann man den 1. Satz mit 25:17, verlor den 2. Satz mit 20:25 und behielt doch im Tiebreak mit 15:9 die Nase vorn. Ein Start nach Maß und die erste Aufregung war gelegt.
Im 2. Spiel mussten die Cottbuserinnen gegen Stuttgart antreten. Auch in diesem Spiel durfte man über 3 Sätze gehen, doch diesmal verlor man das Spiel. Beide Stuttgarter Außenangreiferinnen konnte man nicht bändigen. Jeder Angriff über diese Position wurde regelrecht eingehämmert.
Im letzten, aber entscheidenden 3. Spiel gegen Wiesbaden wäre selbst ein Gruppensieg noch möglich gewesen und somit die Qualifikation für das Viertelfinale und ein vermeintlich einfacherer Gegner. Gewarnt vor dem Gegner, dessen Außenangreiferin sich sehr oft als Cottbuser Problem darstellte, überfielen die Mädels von Cottbus Wiesbaden. Mit 25:18 gewann man den 1. Satz und man roch am Gruppensieg. 1 Satz musste danach noch her. Auch hier startete man genial. Mit einer 6:3 Führung im Rücken schlug die gegnerische Mittelblockerin den Ball ohne Block ins Aus. Doch der Schiedsrichter entschied sich anders, gab den Punkt an Wiesbaden und nach einer Punkteserie der Gegner, lag man auf einmal hinten. Wahrscheinlich hatte man sich zu sehr über diese Entscheidung geärgert. Es kam wie es kommen musste, man erholte sich nicht mehr und Wiesbaden gewann den 2 Satz wie auch den 3. Satz für sich.
Die Rechnerei ging los, Stuttgart, Straubing und Cottbus hatten jeweils 2 Punkte. Glücklicherweise durch den Satzgewinn ließ man Stuttgart hinter sich und hatte die Möglichkeit mit dem nächsten Spiel gegen Lohhof das Viertelfinale klar zu machen.
9 Sätze hatte die Mannschaft aus Cottbus schon in den Knochen. Und doch war sie so motiviert gegen die bayrischen Gegner, dass sie in diesem Spiel jeden Punkt feiern wollten.
Es war eines der ganz tollen Spiele von Energie bei dieser Deutschen Meisterschaft. Mit 2:0 gewann man, doch es war an Spannung kaum zu toppen. Die 25:23 und 25:22 – Sätze sagen alles…Natürlich lagen sich alle nach dem Spiel in den Armen. Einmal, weil man so konsequent und diszipliniert gespielt hatte und weil es einfach mit so viel Leidenschaft und Emotionen erkämpft wurde. Die Bilder sagen alles!
Nach sage und schreibe 11 Sätzen am 1. Wettkampftag stand fest: Gegner am Sonntag im Viertelfinale wird der Schweriner SC sein. Ein scheinbar übermächtiger Gegner. Die Mehrheit der Mädels spielt bereits mindestens in der 2. Bundesliga. Doch über Nacht wurde der Gegner analysiert und von unserem Scout Christian Knospe Informationen geliefert.
Ein Sieg bedeutete eine Medaille. Ein Traum für die Spielerinnen. Und genauso präsentierten sich die Mädels. Die Cottbuserinnen starteten sehr konzentriert, mit wenigen Fehlern. Schwerin hatte mächtig zu tun, die Cottbuser Aufschläge gut nach vorn zu bringen. 11:5 lag man bereits vorn und kämpfte um jeden noch so unerreichbaren Ball. Doch so langsam kam Schwerin zurück und übernahm das Zepter. Es war am Ende ein ganz enger Satz. Schwerin führte bereits 24:22, doch Cottbus gewann den nächsten Punkt und eigentlich auch den nächsten…..doch eine unglaubliche Fehlentscheidung der Schiedsrichterin beendete grausam diesen hart umkämpften Satz. Die Folge war ziemlich klar. Ein 2. Satz, in dem Schwerin der Favoritenrolle gerecht wurde und verdient dieses Spiel gewinnt. Die Trauer war anfangs groß, doch schon in der Umkleide wurde allen Cottbuser Spielerinnen klar, dass man nah dran war an der Sensation und sich nicht weiter ärgern sollte.
Die Folge der Niederlage war das Spielen um die Plätze 5-8. Gut verkaufen wollte man sich und auch noch einmal allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben. Gegen Hörde gewannen die Mädels 2:1 und gegen Emlichheim verloren sie 2:0. Schlussendlich ein überragender und gerechtfertigter Platz 6. Herzlichen Glückwunsch!
Vielen herzlichen Dank an die spontane Unterstützung der Sparkasse Spree-Neiße, OSD Autovermietung Cottbus, Actemium, Ralf und Ronny von CoSpo, Felix Reschke als Teammanager und den Eltern, die uns tatkräftig innerhalb und außerhalb unterstützt haben.
Weitere tolle Bilder findet ihr auf http://cospo.de/2017-deutsche-meisterschaft-u20-volleyball-weiblich/
pm/red
Fotos: Jens Mihm