
Die Meisterschaft der Regionalliga Nordost ist entschieden, Carl-Zeiss Jena spielte 1:1 unentschieden gegen RB Leipzig II und Energie Cottbus verlor sein Auswärtsspiel beim SV Babelsberg 03 mit 1:2. Die Thüringer haben drei Spieltage vor Saisonende uneinholbare zwölf Punkte Vorsprung und werden die Aufstiegsrelegation bestreiten. Trotz Führungstreffer von Streli Mamba gelang es den Lausitzern zum neunten Mal in dieser Saison nicht, Punkte mitzunehmen. Andis Shala glich in der 65. Minute aus und Abdulkadir Beyazit machte in der 94. Minute den Siegtreffer.
Diese Geschichte ist schnell erzählt, Energie bringt in der zweiten Halbserie nicht die nötige und in der Winterpause angekündigte Konstanz und Schlagkraft auf den Platz, um Jena noch einmal gefährlich zu werden. Doch was abseits des Fußballspiels passierte, wird den Verein noch länger beschäftigen. Insbesondere bei Auswärtsspielen fallen die Anhänger des FCE immer wieder auf, zuletzt in Bautzen, davor bereits in Nordhausen und bei Hertha II, nun in Potsdam. Vor der Partie wurde im Heimblock bereits Pyrotechnik gezündet. Vermummte Cottbuser Anhänger stürmten in der ersten Hälfte den Platz, Kanonenschläge und Raketen waren zu sehen und hören, Babelsberger Anhänger folgten. Vorher provozierten die Potsdamer mit "Nazis"-Rufen in Richtung FCE-Block. Laut Potsdamer Neuesten Nachrichten wurden im Cottbus-Block der Hitlergruß gezeigt. Schon beim Hinspiel im Stadion der Freundschaft fielen Cottbuser Anhänger auf der Westtribüne mit rassistischen Sprüchen und Plakaten auf. Beide Fanlager stehen sich feindlich gegenüber, was auch beim gestrigen Spiel in Potsdam deutlich wurde. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, um in der zweiten Hälfte einen weiteren Platzsturm zu verhindern. Das Spiel musste wieder unterbrochen werden, Schiedsrichter Lars Albert machte deutlich, dass bei einer erneuten Unterbechung das Spiel abgebrochen wird. "Zumindest beim ersten Mal haben die Ausschreitungen ihren Ausgang im Cottbuser Fanblock genommen", sagte der Einsatzleiter der Potsdamer Polizei gegenüber "rbb.24". Insgesamt wurden 19 Strafanzeigen aufgenommen, wie die Polizei mitteilte unter anderem wegen Landfriedensbruch, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Noch nicht bekannt ist, wie sich die Wie sich die Anzeigen auf die jeweiligen Fanlager aufteilt.
Norman Kothe, Geschäftsführer des FCE äußerte sich zu den Vorfällen: "Eigentlich möchte man sich nicht dazu äußern, wir tun es trotzdem. Wir begrüßen das rigorose Vorgehen der Polizei gegen die Störer und hoffen, dass diese zweifelsfrei festgestellt wurden. Diese Personen wollen kein Fußballspiel sehen und kennen anscheinend keine rechtsstaatlichen Grenzen mehr. Ihnen ist augenscheinlich nur durch Polizei und Gerichte beizukommen. Wir bedanken uns bei allen friedlichen Unterstützern und Anhängern, sowie beim SV Babelsberg für die Kooperation."
Seit Jahren hat der FCE immer wieder Probleme mit eigenen Anhängern und Gruppierungen, der Verein reagierte meist nur mit Ankündigungen. Beim Hinspiel gegen Babelsberg verhinderte der Verein einen Polizeieinsatz gegen die Fans auf der Westtribüne, was eine Personenfeststellung verhinderte. Der FCE wartet noch auf die Strafmaßfestlegung nach den Verfehlungen beim Auswärtsspiel gegen Budissa Bautzen.
Foto: Lichtpunkt Fotografie