
Im März 2017 lag der Anstieg der Verbraucherpreise in Berlin und Brandenburg wieder unter 2 Prozent. In Berlin wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Erhöhung um 1,5 Prozent und im Land Brandenburg um 1,4 Prozent ermittelt. Damit hat sich der Preisauftrieb deutlich abgeschwächt, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Auch gegenüber Februar 2017 sind die Verbraucherpreise mit +0,1 Prozent in Berlin und +0,3 Prozent in Brandenburg nur moderat gestiegen. Nach dem mit +2,2 Prozent in Berlin und +2,0 Prozent in Brandenburg vorerst höchsten Anstieg der Verbraucherpreise im Februar 2017 gegenüber Februar 2016 ließ der Trend immer stärker steigender Preise im März 2017 wieder nach. Vor allem schwächer gestiegene Energie- und Nahrungsmittelpreise haben die jährliche Teuerung gedämpft. Die hohen Preisanstiege für Energie im Januar und Februar 2017 ergaben sich im Wesentlichen durch die niedrigen Energiepreise ein Jahr zuvor. Dies trieb die jährliche Teuerung nach oben. Dieser sogenannte Basiseffekt fiel ab März 2017 weg. Das ließ die jährliche Teuerung wieder sinken.
In Berlin ging der Anstieg der Energiepreise binnen Jahresfrist von +6,9 Prozent im Januar 2017 und +8,2 Prozent im Februar 2017 im März 2017 auf +6,2 Prozent zurück. In Brandenburg nahm der Preisanstieg für Energie von +5,1 Prozent im Januar 2017 und +6,9 Prozent im Februar 2017 auf +4,7 Prozent ab. Preistreiber im März 2017 waren erneut Heizöl und Kraftstoffe, deren Preiserhöhungen im Vergleich zu Februar 2017 jedoch deutlich nachließen. In Berlin ging die jährliche Teuerung von Februar bis März 2017 für Heizöl von +46,0 auf +27,5 Prozent und für Kraftstoffe von +15,4 auf 11,4 Prozent zurück.
In Brandenburg sank sie im gleichen Zeitraum für Heizöl von +44,5 auf +26,8 Prozent und für Kraftstoffe von 17,0 auf 12,4 Prozent. Die Preisänderungen für die anderen Energieprodukte fielen deutlich schwächer aus. Während im Vergleich zum Vorjahr für Strom in Berlin 6,2 Prozent und in Brandenburg 2,1 Prozent mehr zu bezahlen war, konnte bei Gas mit –6,9 Prozent in Berlin und –8,0 Prozent in Brandenburg weiterhin gespart werden. Auch die Nahrungsmittelpreise zogen im März 2017 deutlich schwächer an.
Mit einer jährlichen Teuerung in Berlin von +1,5 Prozent gegenüber +4,8 Prozent im Februar 2017 und in Brandenburg von +2,2 Prozent nach +4,4 Prozent im Februar 2017 ging der Anstieg in Berlin um mehr als zwei Drittel und in Brandenburg um die Hälfte zurück. Das lag hauptsächlich am deutlich abgeschwächten Anstieg der Gemüsepreise. Diese stiegen im Vorjahresvergleich in Berlin um 2,6 Prozent nach +24,7 Prozent im Februar 2017 und in Brandenburg um 4,1 Prozent nach 22,5 Prozent im Februar 2017. Die stärksten Preiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahr gab es im März 2017 mit +15,7 Prozent in Berlin und +15,2 Prozent in Brandenburg für Speisefette und -öle. Hier sorgten vor allem über 30 Prozent höhere Preise für Butter für eine Fortsetzung des kräftigen Preisschubs. Teurer als vor einem Jahr waren auch Fisch und Fischwaren mit +4,7 Prozent in Berlin und +6,5 Prozent in Brandenburg sowie Kaffee mit +3,4 Prozent in Berlin und 4,1 Prozent in Brandenburg. Für Molkereiprodukte wurden ebenfalls zunehmend höhere Preise festgestellt, dagegen waren Eier mit –5,5 Prozent in Berlin und –1,8 Prozent in Brandenburg zunehmend billiger.
Durch die seit 25. November 2016 geltende Stallpflicht werden Freilandeier immer knapper. Wenn Hühner länger als 12 Wochen ununterbrochen im Stall bleiben, müssen ihre Eier als Bodenhaltung deklariert werden. Dadurch entsteht ein Überangebot an solchen Eiern, was wiederum für sinkende Preise sorgt. Der moderate Preisanstieg gegenüber Februar 2017 war durch deutliche Preiserhöhungen für Bekleidung – in Berlin +7,3 Prozent, in Brandenburg +9,6 Prozent – und Schuhe – in Berlin +6,6 Prozent, in Brandenburg +5,3 Prozent geprägt. Diese wurden jedoch durch Preisrückgänge für Heizöl und Kraftstoffe sowie Nahrungsmittel erheblich gedämpft. Für den Rückgang der Nahrungsmittelpreise binnen Monatsfrist sorgten insbesondere die reduzierten Gemüsepreise mit –13,7 Prozent in Berlin und –11,7 Prozent in Brandenburg. Darüber hinaus wirkten in Berlin noch Preisrückgänge für Beherbergungsdienstleistungen von fast 4 Prozent preisdämpfend auf die monatliche Gesamtteuerung.
pm/red
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