
Die Zinsen für beliebte Anlageprodukte wie das Tages- und Festgeld schmelzen immer mehr, und auch die hochgelobte Immobilie kommt aufgrund hoher Investitionssummen nur für die wenigsten als Geldanlage infrage. Kein Wunder also, dass Verbraucher nach Alternativen suchen. Eine immer beliebtere Option sind dabei Handtaschen bekannter Designer.
Geringe Risiken, gute Chancen
Was auf den ersten Blick lächerlich erscheinen mag, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als clevere Strategie: Ähnlich wie andere beliebte Anlageobjekte, etwa wertvolle Uhren, sind Handtaschenmodelle beliebter Luxus-Labels weitgehend wertstabil, sodass das Verlustrisiko bei einem Wiederverkauf überschaubar bleibt.
Tatsächlich gibt es sogar Designer-Kreationen, deren Wert nach der Markteinführung stetig steigt – das trifft zum Beispiel auf die Birkin oder Kelly Bag von Hermès zu. Immer wieder erzielen Spezialausführungen dieser Handtaschen bei Auktionen Rekordsummen, so wurde laut der WELT etwa im Mai dieses Jahres bei Christie’s in Hongkong eine Birkin Bag Himalaya für sagenhafte 300.168 Dollar versteigert, was ihrer Ausführung in mattweißem Niloticus-Krokodilleder zu verdanken war. Für den Ottonormalverbraucher interessanter ist allerdings der Blick auf die erschwinglicheren Modelle: Während man in den frühen 90er-Jahren für die 35-Zentimeter-Version der Birkin Bag 2.500 Euro berappen musste, ist sie heute in Secondhandläden für rund 8.000 Euro zu haben.
Spezialisierte Online-Portale unterstützen beim Verkauf
Interessant ist die Geldanlage in Handtaschen prinzipiell nicht nur für Sammler, sondern auch für alle Liebhaberinnen von Mode und Accessoires, die ihre liebsten Stücke auch gern regelmäßig ausführen. Denn: Sofern die Handtaschen gut gepflegt werden und zu den gefragteren Modellen zählen, lassen sich mit ihnen im Internet immer noch etwa 70 bis 80 Prozent des ursprünglichen Preises erzielen. Im Secondhandshop liegt der Erlös übrigens zum Teil deutlich darunter.
Wer einen Verkauf plant, ist im Falle von wertvollen Designer-Handtaschen auf spezialisierten Portalen am besten aufgehoben. Hier erreicht man nicht nur garantiert die gewünschte Zielgruppe, sondern erhält oft auch Unterstützung bei der Präsentation der Produkte. So liefert etwa das Hamburger Unternehmen Rebelle passende Beschreibungen zu den Handtaschen und nimmt professionelle Fotos von dem Lieblingsstück auf. Ob Prada oder Chanel – die Experten des Unternehmens kennen alle Besonderheiten der Produkte und können sogar bei der Preisfindung helfen.
Entsprechende Online-Portale sind im Übrigen auch dann die richtige Anlaufstelle, wenn man selbst nach gut erhaltenen Handtaschen aus zweiter Hand sucht. Anders als etwa bei virtuellen Auktionshäusern erhält man dort nämlich garantiert echte Ware – die Echtheit wird von Experten geprüft. Ebenfalls die Finger lassen sollte man von gefälschten Handtaschen bekannter Designer, die in vielen Urlaubsländern von Straßenhändlern angeboten werden. Bei ihnen handelt es sich ohnehin um eine der größten Urlaubsfallen im Ausland.
Bei diesen Modellen lohnt sich die Investition
Wie bereits erwähnt, lassen sich die eindrucksvollsten Wertsteigerungen mit den Modellen Birkin und Kelly aus dem Hause Hermès erzielen. Diese beiden sind aber nicht die einzigen Handtaschen, die von Experten als heiße Investition bewertet werden. Ebenfalls bei Sammlern gefragt sind Exemplare folgender Modelle:
- Chanel Flap Bag 2.55: Vor allem ältere Modelle dieser Handtasche erzielen bei Auktionen immer wieder gute Preise. Dies dürfte nicht nur an der Beliebtheit des Labels, sondern auch am Design der Tasche liegen – die gesteppte Optik ist momentan bei Fashion-Liebhaberinnen wieder besonders gefragt.
- Louis Vuitton Speedy: Dieses Modell gehört in den Metropolen der Welt mittlerweile zum Stadtbild. Aber: Auch wenn die Standard-Ausführungen ebenfalls wertstabil sind, sind es speziell Sondereditionen, deren Besitz sich wirklich lohnt.
- Céline Luggage Tote: Die Handtasche gehört zweifellos zu den beliebtesten Modellen der letzten Jahre. Hohe Gewinne wie bei den bereits genannten Luxus-Taschen lassen sich zwar nicht erzielen, dafür ist jedoch der Wiederverkauf dank der Popularität der Handtasche kinderleicht.
Generell gilt: Wenn der Verkauf der Handtaschen nicht wirklich notwendig ist, lohnt es sich in den meisten Fällen, sie aufzuheben, um sie erst in einigen Jahren zu veräußern. Experten sagen nämlich insbesondere bei den Klassikern weitere Wertsteigerungen voraus.
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