
STERNE ÜBER SENFTENBERG von Fritz Kater feiert am 08. und 09. April 2017, 19.30 Uhr seine Uraufführung an der neuen Bühne Senftenberg
„Ihr müsst dem Volk aufs Maul schauen“, empfahl Martin Luther einst. Der Autor Fritz Kater, alias Armin Petras, hat es getan. Im vergangenen Sommer war er in und um Senftenberg unterwegs und hat den Menschen zugehört. Entstanden ist daraus das Stück STERNE ÜBER SENFTENBERG, das am 08. und 09. April 2017 in der neuen Bühne Senftenberg seine Uraufführung erlebt.
Ein Ort in der Lausitz. Der Bergbau hat diese Region über Jahrzehnte geprägt. Heute liegt die Industrie- und Kulturlandschaft brach, eine exemplarische Ost-Provinz. Hier erzählt der Autor die Geschichte einer Handvoll Menschen, die nach dem Sinn ihres Lebens suchen: der verkappte Musiker, der eine Go-Kartbahn eröffnen will; der zugezogene Pfarrer mit missionarischem Auftrag, aber ohne Gemeinde; der ehemalige Polizist, der nach den Sternen schaut, aber längst aufgegeben hat, danach zu greifen; das Kind Jeremias, das voller Hoffnung ist...
Kühl, lakonisch und jenseits von Betroffenheit richtet Fritz Kater seinen Blick auf die Verteidigung eines sinnvollen Alltags in einer Gegend, die von den Umbrüchen der vergangenen Jahrzehnte gezeichnet ist. Doch er lässt die Menschen leben und erlöst sie endlich von der Last der Urteile, die über sie gesprochen werden. Denn diesmal wird nicht über sie geredet, sondern sie haben selbst das Wort.
In starken Metaphern erzählt STERNE ÜBER SENFTENBERG über das Aufbäumen und Festklammern, über Aufbrüche und Rückzüge. Collagenhaft setzen sich die Dialoge zusammen, zitieren Gedichte des 2007 verstorbenen Schriftstellers Wolfgang Hilbig und aus Fritz Katers „Sterne über Mansfeld“ (2003). Und doch ist das Geschehen spürbar verortet in der Lausitz des Jahres 2016. Was gesagt wird, erscheint exemplarisch ostdeutsch und steht doch für so viele Leben.
Uraufführung am 08.und 09.April 2017
STERNE ÜBER SENFTENBERG von Fritz Kater
Regie: Dominik Friedel
Dramaturgie: Maren Simoneit
Theaterpädagogik: Mai-An Nguyen
Regieassistenz / Inspizienz / Soufflage: Ingo Zeising, Heidrun Gork
Es spielen:
Robert Eder (Thomas, früher mal Rockmusiker), Roland Kurzweg (Christian, sein Bruder), Eva Geiler (Betty, Frau von Christians Bruder), Marianne Helene Jordan (Janica, ihre Tochter), Dae Eun Choi (Jeremias, ihr Sohn), Sybille Böversen (Benjamin, Parteiarbeiter i.R.), Katrin Flüs (Isabell, auf der Suche nach Liebe) und Sebastian Volk (Pastor, nicht von hier).