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Kreissynode des Kirchenkreises Niederlausitz im Zeichen der Reformation

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Kreissynode des Kirchenkreises Niederlausitz im Zeichen der Reformation

Die Kreissynode des Kirchenkreises Niederlausitz hat einen neuen Vorsitzenden. Marco Bräunig aus Luckau ist auf der Frühjahrstagung am Samstag in Finsterwalde gewählt worden. Der 36-jährige Familienvater folgt Pfarrerin Kerstin Strauch aus Luckau, die im Januar dieses Jahres den Kirchenkreis verlassen hatte. Marco Bräunig ist Theologe. Beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Luckau und im Kirchenkreis Niederlausitz verantwortet er die Jugendarbeit. Mit Pfarrer Christoph Hanke aus Straupitz bekommt auch der Kreiskirchenrat ein neues Gesicht. Hanke ist an die Stelle von Kerstin Strauch in den Kreiskirchenrat nachgewählt worden. 

Vor der Tagung kamen die Vertreterinnen und Vertreter der 100 Kirchengemeinden zu einem Gottesdienst in der Trinitatiskirche zusammen. Darin und im Finsterwalder Gemeindezentrum ging es im Wesentlichen um das Wirken der Reformation. Einen hochrangigen Gast begrüßten die Synodalen mit Professor Christoph Kähler aus Leipzig. Kähler war Leiter des Projektes Lutherbibel 2017, bei dem ein Expertenstab zwischen 2010 und 2017 an der Revision der Lutherbibel arbeitete. Anhand der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium zeigte er das Anliegen der Überarbeitung auf – die Hinwendung zum Deutsch Martin Luthers und zu dessen sprachlichen Stilmitteln.

Eine Picknickdecke hatte Superintendent Christof Enders im Gepäck. Der Gast aus dem Nachbarkirchenkreis Bad Liebenwerda warb bei den Synodalen für das große Kirchentagspicknick im Mai in Wittenberg und den Kreiskirchentag in Herzberg.

Superintendent Thomas Köhler erinnerte an die Aufgabe von Kirche heute. Er erkenne zwar nicht, dass man sich heute in dieser Stärke für eine neue Kirche einsetzen müsse, wie es Martin Luther getan habe. Aber man müsse sich fragen lassen, wo die Kirche den Menschen Botschaft und Dienst schuldig sind. Von Martin Luther könne man heute vor allem lernen, auf die Menschen zuzugehen und ihre Sprache zu sprechen. Dauerthema im Kirchenkreis sei nach wie vor die schwierige Besetzung von Pfarrstellen. Man müsse versuchen, für den Verkündigungsdienst neue Wege einzuschlagen. Ein Schritt in diese Richtung sei die im Januar begonnene Ausbildung für Ehrenamtliche, die selbständig einen Gottesdienst leiten können.

Kirchengemeinden setzen sich immer wieder für die Integration von Flüchtlingen ein. Lothar Treder-Schmidt, Synodaler aus Zieckau bei Luckau, informiert in einer Tischvorlage über die schwierige Situation irakischer Christen. In ihrer Heimat wegen ihrer Religion verfolgt, suchten viele von ihnen Schutz in Deutschland, auch in Luckau. Treder-Schmidt kritisiert die Anhörungspraxis des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen des Asylverfahrens. Es werden Fragen zum Glauben gestellt, die hohe Anforderungen an das Verständnis von spezifischen Glaubensinhalten stellen, berichtet er. Das BAMF mache sich mit dieser Art Glaubensprüfung zum Richter darüber, ob jemand Christ sei oder nicht. Er wünsche sich mehr Aufmerksamkeit für dieses Problem.

Die Kreissynode ist die Vertreterversammlung der Kirchengemeinden im Kirchenkreis Niederlausitz. Sie besteht aus 88 Mitgliedern, die haupt- oder ehrenamtlichen in den Gemeinden tätig sind. Die Synode tagt zweimal jährlich. Der Kreiskirchenrat ist ein 14-köpfiges Gremium. Es nimmt die Leitung des Kirchenkreises im Auftrag der Synode wahr.

pm/red


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