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Cottbuser Verkehrswacht kann bald Überschläge simulieren

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Cottbuser Verkehrswacht kann bald Überschläge simulieren

ReSi kommt nach Cottbus: Wer jetzt denkt, das ist die Resi, die einst mit dem Traktor abgeholt wurde, ist auf dem Holzweg. Vielmehr steht ReSi für eine echte Neuerung bei der Verkehrswacht. Denn derzeit wird von der Bremer Fachfirma Simutech ein RettungsSimulator für die Cottbuser Verkehrswächter gebaut. Noch in diesem Monat soll er einsatzbereit sein.

 

Die Zahl der Verkehrstoten in Brandenburg ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bei Unfällen auf den Straßen des Landes starben nach nach Zahlen der Polizei 179 Menschen. Das waren 40 Personen mehr als 2014. Brandenburgs Innenminister Schröter nannte die hohe Zahl von Verkehrstoten „besorgniserregend“: „Es kann und darf uns nicht gleichgültig lassen, wenn die Zahl der Unfälle in unseren Land steigt und die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall zu Tode zu kommen, deutlich zunimmt“, betonte der Innenminister.

Umso wichtiger sei daher der Gedanke der Unfallprävention. Ein gänzlich neues Kapitel öffnet dabei die Verkehrswacht Cottbus mit dem RettungsSimulator ReSi. Ziel ist es, bewährte Rettungsschritte zu trainieren, zu denen jeder – unabhängig von Geschlecht und Körperkraft – in der Lage ist. Nach einem Überschlag sich aus dem Pkw zu retten, erfordert planmäßiges und sinnvolles Handeln und Nervenstärke, ehe einem so viel Blut in den Kopf gestiegen ist, dass man ohnmächtig wird. Auch beim Abschnallen können im Bereich der Halswirbelsäule schlimme Verletzungen herbeigeführt werden. Der RettungsSimulator ist hierfür das ideale Trainingsgerät zur präventiven Schulung in der Verkehrserziehung, zur Vorbereitung auf den Ernstfall und zur realistischen Nachstellung von Unfällen.

So wie auf dem Foto wird auch der Simulator aussehen, der momentan von der Bremer Firma Simutech eigens für die Cottbuser Verkehrswacht gebaut wird. „Ende Februar wird er an die Verkehrswacht übergeben. Dazu erhalten die Mitglieder eine Schulung, damit sie ihn künftig für Lehrveranstaltungen nutzen können“, sagt Heiko Keil von der Bremer Firma. Möglich machte die Investition in die Verkehrssicherheit eine Geldspritze aus Potsdam. Dazu Manuel Helbig, Geschäftsführer der Verkehrswacht Cottbus: „Wir haben vom Land 50.000 Euro Fördermittel erhalten, um diese Anschaffung finanzieren zu können.“ Künftig soll der Simulator für Schulungsveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Auch bei öffentlichen Auftritten der Verkehrswacht wie etwa beim „Tag der Vereine“ im September in Cottbus wird er zu erleben sein.

Doch wie funktioniert der Simulator? Dazu Heiko Keil von Simutech: „Der ReSi ist auf einem offenen PKW-Anhänger fest aufgebaut. Das hat den Vorteil, dass man bei Seitenlage links oder rechts die Tür nach oben öffnen kann, um die Probanden zu ´retten´. Sie müssen von den Übenden geborgen werden oder sich selbst nach oben befreien.“

Das Unternehmen aus Bremen hat sich auf die Produktion dieser Simulatoren spezialisiert. Etwa vier bis sieben pro Jahr werden gebaut. Im Falle der Cottbuser Verkehrswacht wird nicht wie im Bild ein VW Passat verbaut, sondern ein VW Fox. Dies ist ein „Leermodell“, d.h. ohne Motor.

Mit der Neuanschaffung ist die Verkehrswacht die einzige im Land, die über eine solche Anlage verfügt. Lediglich die Polizeischule Oranienburg und die Landesfeuerwehrschule verfügen über solche Rettungssimulatoren.

Der RettungsSimulator soll in Cottbus stationiert sein und kann von dort aus angefordert werden. Die Verkehrswacht Cottbus sichert eine Bereitstellung des Rettungssimulators nach Verfügbarkeit zu, koordiniert Einsatztermine und übernimmt die Unterhaltung und Wartung des RettungsSimulators. Finanziert wird der Rettungssimulator durch das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Brandenburg mit 50.000 Euro.

Foto: Einen solchen RettungsSimulator (ReSi) wird derzeit von der Bremer Firma Simutech für die Verkehrswacht Cottbus e.V. angefertigt. Statt eines VW Passat, wie im Bild, wird ein VW Fox auf dem Gestell montiert sein. Die Anlage ist fahrbar auf einem Händer montiert, so dass es für Einsätze in der ganzen Region genutzt werden kann. Foto: Simutech


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