
„Brandenburg und Berlin sind gute Nachbarn. Wir haben gemeinsame Rahmenlehrpläne und schreiben gemeinsam an den Abituraufgaben. Ich finde, wir sollten uns ein Beispiel an Berlin nehmen und die 5 Leistungskurse in Brandenburg auf 2 mit jeweils 5 Stunden reduzieren. Damit können die Abiturienten sich besser spezialisieren und haben höhere Freiheiten im „Abwählen“ von Fächern. Auch bei der 2. Fremdsprache sollte die Möglichkeit des Abwählens bestehen. Die Wahl der 2 Leistungskurse muss absolut frei sein. Nur in der Pflichtbelegung vom Politischer Bildung sind wir konsequent und wollen den Abiturienten hier die Belegung von Politischer Bildung, zumindest als Grundkurs, vorschreiben.“ sagte Johannes Sven Hänig, Sprecher des Landesschülerrates des Landes Brandenburg zum Thema Abitur.
Außerdem sollen die Gymnasien gestärkt werden. Sie sollen die Freiheit besitzen, das Abitur auch nach 13 Jahren anzubieten. Wer sich also mit dem Abitur nach 12 Jahren überordert fühlt, soll trotzdem am Gymnasium zum Abitur geführt werden können. Der Landesschülerrat bekennt sich zum mehrgliedrigen Schulsystem, das heißt auch zur Trennung der Schülerinnen und Schüler nach der 6. Klasse. Dabei muss aber das Gymnasium stärker studienorientiert sein, während die Oberschulen eine exzellente Berufsorientierung bieten müssen. Die Gesamtschulen sollten möglichst beides bieten. Auch langfristig spricht sich der Landesschülerrat gegen die Gemeinschaftsschule aus. So erklärt der Landesschülersprecher Johannes Sven Hänig weiterhin:
„Leistungsdifferenzierung, individuelle Förderung und Hilfe bei Lernschwierigkeiten funktioniert nicht, wen alle bis zum Abitur in der gleichen Schulform lernen. Wir müssen für jeden das Richtige und nicht für alle das Gleiche bieten. So brauchen wir möglichst viele Wege zum Abitur, Begabtenklassen und die drei Schulformen sowie auch Förderschulen. Zur stetigen Optimierung der Schule, sollten Schulen stärker dazu ermutigt werden, sich in ihren Angeboten zu unterscheiden, um einen Wettbewerb zwischen ihnen zu ermöglichen.“
Die Debatte um das Abitur in Brandenburg wird noch eine ganze Weile weitergehen und es wird auch noch seine Zeit brauchen, bis Klarheit unter den Beteiligten herrscht, aber der Landesschülerrat bleibt konsequent und entschlossen.
pm/red
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