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Frackträger ziehen im Zoo Hoyerswerda ein

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Frackträger ziehen im Zoo Hoyerswerda ein

Seit Dienstag hat der Zoo Hoyerswerda sechs Humboldt-Pinguine mehr.

Die jeweils drei Weibchen und Männchen ergänzen die bestehende Gruppe des Zoo Hoyerswerdas. Die neuen Bewohner aus dem Zoo Rostock erreichten in den späten Nachmittagsstunden ihre neue Heimat. Der Rostocker Zoo baut bis 2018 sein neues Polarium in dem die Eisbären und Pinguine neue Anlagen bekommen werden. Die sechs Neuoberlausitzer werden dem Zoo Hoyerswerda auch nach Fertigstellung der Anlage erhalten bleiben und nicht mehr nach Rostock zurückkehren.

Heute früh wurden die vier Hoyerswerdaer und die sechs Neuankömmlinge das erste Mal zusammengelassen. In einer Reihe ging es aus dem Übergangsquartier in die Anlage und gleich ins Wasser. Die Neuen wurden sofort in die Gruppe integriert und erkundeten gemeinsam die Anlage.
Nachdem im Zoo Hoyerswerda vor kurzem zwei Tiere verstarben, wurde für das eine Weibchen und die drei Männchen neuen Partner gesucht. Ende des Monats kommen aus dem Zoo Landau noch zwei weitere Weibchen, so dass die Pinguingruppe auf insgesamt 12 Tiere zu jeweils sechs Weibchen und Männchen heranwächst. Pinguine leben in monogamen Einehen und sind deshalb bei der Partnerwahl manchmal recht wählerisch. Haben sie jedoch den passenden Lebensgefährten gefunden, kann sie nichts mehr trennen. Es kommt in der Natur und in Zoos auch schon einmal vor, dass sich gleichgeschlechtliche Paare zusammenfinden.

Humboldt-Pinguine werden zur Arterhaltung gezüchtet und sind im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) registriert. In freier Wildbahn leben noch schätzungsweise 40.000 Tiere und gehören laut IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen) zu den bedrohten Vogelarten. Nicht nur die Bejagung und die Überfischung der Meere sorgten für einen Bestandsrückgang, sondern auch die Gewinnung von Guano, das im 19. Jahrhundert als Dünger diente. Aktuell sollen im größten Brutgebiet der Vögel, in der Region La Higuera in Chile, drei große Industriehäfen gebaut werden, die den Bestand der Tiere noch stärker gefährden werden. Der Zoo Hoyerswerda unterstützte jüngst die Aktion des Sphenisco e.V., um das Bauvorhaben zu verhindern. Zum diesjährigen Stadtkindertag wurden zahlreiche Unterschriften für eine Petition gesammelt, und der Erlös aus einem Trödelmarkt kamen dem Verein zu Gute.

Humboldt-Pinguine gehören zur Familie der Brillenpinguine. Ihren Namen verdanken die possierlichen Frackträger dem deutschen Forscher Alexander von Humboldt. Pinguine unterscheiden sich in ihrem Aussehen kaum voneinander und sind auch nicht anhand ihres Geschlechts erkennbar. Bei den Humboldt-Pinguinen sind ausschließlich die schwarzen Punkte Erkennungsmerkmal, die bei jedem Tier individuell angeordnet sind. Die Pazifikküste von Chile und Peru gehört zu ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Dort leben sie in felsigen Küstenregionen mit kalten und fischreichen Gewässern. Der Humboldt-Pinguin kann bis zu zwei Minuten unter Wasser bleiben und eine Schwimmgeschwindigkeit von bis zu 40 km/h erreichen. Die Tiere leben in großen Kolonien zusammen und können bis zu 25 Jahre alt werden.


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