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Neue Bühne Senftenberg: Zwischen Kunst und Lebensmittelkarten

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Neue Bühne Senftenberg: Zwischen Kunst und Lebensmittelkarten

Am 10. November 2016 beginnt die neue Veranstaltungsreihe „70 Jahre Zukunft: Die Menschen“ mit einer Zeitreise in die späten 40er Jahre des Theaters Senftenberg. Gäste des Abends sind: Soubrette Margot Henze und Geiger Helmut Stoy.

Intendanten, Regisseure, Schauspieler, Musiker, Bühnenbildner, Gardrobiere… Ein Theater wie das in Senftenberg verbindet hunderte Menschen und Biografien miteinander. Sie alle haben das Profil des Stadttheaters, des Theaters der Bergarbeiter und jetzt: der neuen Bühne geprägt. Mit der Veranstaltungsreihe „70 Jahre Zukunft: Die Menschen“ werden wir einigen von ihnen im Rangfoyer des Hauses noch einmal eine Bühne bieten. Lauschen Sie den Anekdoten und Erinnerungen, blättern Sie mit uns in alten Fotoalben und genießen Sie typische Speisen und Getränke aus den sieben Jahrzehnten.

Die Senftenberger Theater-Zeitreise beginnt am 10. November um 19.30 Uhr in den 40er Jahren. Die Gäste des Abends, Soubrette Margot Henze und Geiger Helmut Stoy, zählen zum Ensemble der ersten Stunde. Stoy unterschrieb seinen Vertrag am 20. September 1946 beim ersten Intendanten Heinz Zimmermann. Für 250 RM im Monat wurde er als Orchestermusiker des Dreispartentheaters engagiert. Bereits am Tag darauf öffnete das Stadttheater in einer ehemaligen Turnhalle erstmals seine Pforten. Das glich damals eher einem Provisorium als einem Schauspielhaus. Die Garderoben befanden sich zum Teil in der Schule. Und der damalige Intendant kämpfte nicht nur um anspruchsvolle Kunst und Gelder für die Erweiterung der Bühne, sondern auch um Baumaterialien und Fahrzeuge sowie die Einstufung seines künstlerischen Personals in die Lebensmittelkarte II. „Die Abstecher in die Orte der Umgebung wurden teilweise mit Bussen oder LKWs mit Hängern gemacht, mit denen nicht nur die Kulissen, sondern auch die Solisten, Chor und Ballett, Orchester und große Instrumente transportiert wurden. Hatten die Fahrzeuge Panne, wartete das Publikum treu auf die Ankunft des Theaters - in Luckau einmal ganze zwei Stunden“, erinnert sich ein Ensemblemitglied an jene Jahre. Als „Sonder-Gage“ erhielten die Schauspieler zuweilen einen Eintopf oder ein paar Brote.

Die Besucher am 10. November 2016 erwartet ein vergnüglicher Abend mit launigen Geschichten aus den schweren Anfangsjahren, der mit Lausitzer Kartoffelsuppe und Obstwein auch kulinarisch an diese Zeit erinnern wird.


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