
Gedrückte Stimmung, Schlappheitsgefühl und Antriebslosigkeit: Die beginnende dunkle Jahreszeit wirft bei vielen ihre Schatten voraus. Das Phänomen ist inzwischen sogar wissenschaftlich beschrieben. Mit einigen Tipps kann man dem Herbstblues jedoch effektiv entgegenwirken.
Frische Luft belebt
Oft wird sie "Winterdepression" genannt: Die saisonal abhängige Depression (SAD, engl. Seasonal Affective Disorder) ist als affektive Störung in den Herbst- und Wintermonaten auch wissenschaftlich anerkannt und betrifft vor allem Frauen. Hauptursache ist der Rückgang des Sonnenlichts im Herbst, der zu einer verringerten Produktion stimmungsaufhellender Botenstoffe wie beispielsweise Serotonin führt. Wenn es den ganzen Tag über nur trüb und dunkel ist, wird im Körper vermehrt das schlafsteuernde Hormon Melatonin produziert, was Müdigkeit zur Folge hat. In der Annahme, durch UV-Bestrahlung mehr Serotonin zu erhalten, legen sich viele im Solarium unter die Sonnenbank. Dies ist jedoch eher schädlich als förderlich, denn dort wird der Körper lediglich ultravioletten Strahlen ausgesetzt, die eine Hautalterung bewirken und zudem das Hautkrebsrisiko erhöhen. Serotonin hingegen entsteht im Körper durch Tageslicht. Man sollte also lieber dafür sorgen, dass man sich in gut ausgeleuchteten Räumen aufhält. Noch effektiver sind kurze Spaziergänge am frühen Nachmittag, wenn sich die meisten Sonnenstrahlen zeigen, oder aber regelmäßiger Sport an der frischen Luft. Häufen sich jedoch Symptome wie unerklärbare Magen- und Rückenschmerzen, Freud- und Interessenlosigkeit über mehrere Wochen hinweg an und wollen einfach nicht verschwinden, ist ein Arztbesuch ratsam. Im schlimmsten Fall kann ein Herbstblues nämlich tatsächlich zu einer ernsthaften Depression führen.
Ernährung umstellen![]()
Neben ausreichend Bewegung an der frischen Luft kann auch eine ausgewogene und gesunde Ernährung die Symptome des Herbstblues mildern. Dazu gehören frisch zubereitete Mahlzeiten, die reich an Magnesium sind und das Nervensystem anregen. Milch, Bananen, Geflügel sowie Beeren sind besonders empfehlenswert. Genauso wie Fisch, dessen Jod den Zellstoffwechsel anregt und damit Energie an den Körper liefert. In Ausnahmefällen kann auch einmal zur Schokolade gegriffen werden, da diese die Serotonin-Produktion im Gehirn anregt und somit die Stimmung hebt.
Den Körper pflegen
Wenn Körper und Geist im Einklang sind, fühlt sich der Mensch wohl. Gerade im Herbst, wenn die Heizungsluft die Haut austrocknet, ist eine Extraportion Pflege wichtig. Neben Feuchtigkeit spendenden Cremes sind auch Präparate mit sogenannten Rescue-Bachblüten empfehlenswert, die laut diesem Fachartikel eine beruhigende Wirkung haben und auch bei seelischen Missständen helfen. Alle ein bis zwei Wochen sollte man einen Wellnesstag eingelegen, am dem man die Wärme eines Bades mit ätherischen Ölen, begleitet von den wohltuenden Klängen der Lieblingsmusik oder eines guten Hörbuches genießt. Denn wer sich und seinem Körper etwas Gutes tut, überwindet den alljährlichen Herbstblues und auch die Winterdepression deutlich leichter.
Bildrechte: Flickr Solitude On The Bluff Ian Sane CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten