
Die Region der Niederlausitz bezeichnet den nördlichen Teil der Lausitz und gewinnt wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung, was unter anderem auch auf die EU-Eingliederung von Polen und Tschechien zurückzuführen ist. Dank der vorteilhaften Standortfaktoren siedeln sich zunehmend nationale und internationale Unternehmen in der Niederlausitz und dem Umland an. Doch was macht die Region für Betriebe eigentlich so attraktiv und warum ist die Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen so wichtig?
Aus welchem Grund wird eine landes- und kulturübergreifende Wirtschaft immer wichtiger?
Die Weltwirtschaft befindet sich aktuell im Wandeln und die Zeichen stehen dabei ganz klar auf Globalisierung. So werden die Handelsbeziehungen zwischen einzelnen Nationen dank entsprechender Abkommen immer intensiver, was ebenfalls eine bessere Vernetzung der Unternehmen untereinander zur Folge hat. Für heimische Betriebe bedeutet diese Entwicklung, dass zunehmend neue Märkte in die eigene Reichweite gelangen und sich in der Folge Chancen für die Expansion des Auslandsgeschäftes ergeben. Weiterhin hat die zunehmende globale Vernetzung für Unternehmen eine vergrößerte Auswahl an Importgütern wie beispielsweise Zwischenprodukte und Rohstoffe zur Folge, was sich im Endeffekt reduzierend auf die Produktionskosten auswirken kann.
Warum sind die Niederlausitz und die Stadt Cottbus derart beliebt bei deutschen Unternehmen?
Die Region Niederlausitz ist vor allem durch ihre Industriekultur - insbesondere den Braunkohleabbau - geprägt, die nach der Deindustrialisierung in den 1990er Jahren ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz hinterlassen hat. Zusammen mit den modernen Bundes- und Landesstraßen sowie internationalen Flughäfen wie zum Beispiel die Airports in Dresden und Berlin, ergibt sich im Gesamtbild eine hervorragende Verkehrsanbindung mit besten Voraussetzungen für ansässige Unternehmen. Weiterhin verfügt die Region mit lokalen Bildungseinrichtungen wie der BTU Cottbus-Senftenberg über eine gute Fachkräfteversorgung, die auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Betriebe sichern kann.
Weshalb werden mittlerweile auch internationale Unternehmen in die Region gelockt?
Die zentrale Lage in Europa sowie die unmittelbare Nähe zu den neuen Märkten im osteuropäischen Raum stellen signifikante Pluspunkte des Standortes Niederlausitz dar und machen die Region auch für ausländische Betriebe attraktiv. Die Ansiedelung von Betrieben aus dem Ausland ist zudem ein zentraler Punkt der lokalen Wirtschaftsförderung. So lässt sich der ökonomische Fortschritt nur mit Hilfe von internationalen Beziehungen aufrechterhalten, da auf diese Weise neue Arbeitsplätze und frisches Entwicklungspotenzial in die Region gebracht werden. Für die Umsetzung dieses Ziels nimmt die zuständige IHK Cottbus sowie die Stadt Cottbus an einer Reihe von internationalen Programmen teil, wie unter anderem diversen EU-Projekten und Städtepartnerschaften. Eine sehr enge Beziehung besteht dabei zum Beispiel zwischen Cottbus und der polnischen Stadt Zielona Góra, die durch einen regen Austausch gekennzeichnet ist.
Welche Branchen sind aktuell in der Region angesiedelt und welche werden folgen?
Neben klassischen Branchen wie der Kohleverstromung sind heute auch moderne Sektoren, wie Biotechnologie und Chemieindustrie in der Region vertreten. Weiterhin ist das Branchenbild der Niederlausitz zu einem Großteil durch Klein- und Mittelständische Unternehmen aus dem Maschinenbau sowie der Metallverarbeitung geprägt. Weiterhin sind auch regenerative Energien ein Bestandteil des regionalen Portfolios. So sind seit Mitte der 2000er Jahre mehrere große Solarparks - wie beispielsweise der Solarpark Finsterwalde und der Solarpark Lieberose - in der Niederlausitz angesiedelt. Internationale Firmendatenbanken wie etwa IndustryStock.com aus Cottbus bieten auf der Website www.industrystock.com mittlerweile ebenfalls eine Reihe an internationalen Unternehmen zahlreichen Bereichen und Branchen an, die ebenfalls einen wichtigen Wirtschaftszweig darstellen. Aktuell erlebt zudem der Bergbau ein kleines Revival in der Region. So zeigen aktuelle Zahlen zur Wirtschaftsregion Lausitz, dass in Zukunft in Spremberg und Weißwasser rund 200 Mio. Tonnen Kupfererz aus einer Tiefe von 1500 m Tiefe gefördert werden sollen.
Das Fazit
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Niederlausitz und speziell Cottbus dank der hervorragenden Standortfaktoren bestens für die Globalisierung und damit auch für die Zukunft gewappnet sind. Weiterhin sorgt der gesunde Branchenmix für ein optimales Wirtschaftsklima und bietet sowohl für einheimische als auch ausländische Unternehmen beste Voraussetzungen, um sich in der Region niederzulassen.
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