
Mit zunehmendem Alter lässt die Sehkraft nach. Dieser Prozess ist ganz normal. Doch wenn graue Flecken den Blick stören oder das Sichtfeld auf einmal eingeengt ist, dann stimmt etwas nicht. Hinter solchen Beschwerden stecken ernsthafte Augenerkrankungen, die unbehandelt zur Erblindung führen können. Da bei den meisten solcher Erkrankungen jahrelang weder Schmerzen noch Einschränkungen zu spüren sind, ist die Vorsorge-Untersuchung beim Augenarzt umso wichtiger. Denn viele Augenerkrankungen kann man bei rechtzeitiger Diagnose problemlos therapieren.
Häufige Augenkrankheiten im Alter![]()
Mehr als 70 Prozent der Blinden- und Sehbehinderten in Deutschland sind älter als 60 Jahre. Die Augen verändern sich im Laufe des Lebens und damit steigt oft auch das Risiko für Erkrankungen. Die Linse verliert an Elastizität und trübt sich zunehmend ein. Auch an der Netzhaut machen sich die Alterungsprozesse bemerkbar. Zudem lässt der Tränenfluss nach. Zu den häufigsten Augenkrankheiten im Alter gehören der Graue Star, der Grüne Star und die altersbedingte Makuladegeneration. Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse, was die Sehkraft mindert und die Farbwahrnehmung beeinflusst. Beim Grünen Star hingegen wird der Sehnerv wegen eines zu hohen Augeninnendrucks geschädigt. Beide Erkrankungen führen unbehandelt zur Erblindung. Hauptursache für Blindheit ist allerdings die altersbedingte Makuladegeneration, eine Erkrankung der Netzhaut. Um diese und andere altersbedingte Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen, ist die Kontrolle beim Augenarzt notwendig. Ab dem 40. Lebensjahr sollten die Augen daher einmal jährlich untersucht werden. Bei bestehenden Sehschwächen sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Werden die Augenkrankheiten schon bei den ersten Symptomen behandelt, lässt sich die Sehkraft meistens erhalten. Ältere Menschen sind häufiger als jüngere von Krankheiten betroffen, die auch die Beschaffenheit des Auges verändern, beispielsweise etwa Diabetes mellitus. Der Blutzucker kann zu einer diabetischen Retinopathie oder zu Grauen Star führen. Diabetiker sollten daher ebenfalls regelmäßig die Augen untersuchen lassen. Augenprobleme wie Geschichtsausfälle, in der Augenheilkunde als Skotome bezeichnet, sind jedoch nicht in allen Fällen Begleiterscheinungen altersbedingter Augenkrankheiten. Migräne, Kopfverletzungen oder Schlaganfälle können auch schon in jüngeren Jahren zu Sehproblemen führen. Unabhängig vom Lebensjahr gilt daher: Bei Sehproblemen sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Tipps zum Schutz der Augen
Das Alter lässt sich nicht beeinflussen. Eine Reihe von anderen Faktoren allerdings schon. Risikofaktoren für die Augengesundheit sind das Rauchen, Bildschirmarbeit, künstliche Beleuchtung und UV-Strahlung. Rauchen erhöht das Risiko für die altersbedingte Makuladegeneration, Grauen Star und den Grauen Star. Es verengt die Gefäße, sodass das Auge nicht mehr genügend Sauerstoff erhält. Mit dem Rauchen aufzuhören, ist daher eine gute Entscheidung für gesunde Augen. Bei Tätigkeiten am Bildschirm ist nach spätestens 2 Stunden eine Pause angebracht. In dieser Zeit sollte man den Blick in die Ferne schweifen lassen und bewusst häufig blinzeln. Das regt den Tränenfluss an. Künstliche Beleuchtung sollte blendfrei und flimmerfrei sein, um die Augen nicht zu belasten. Bei Sonnenschein, schützt eine gute Sonnenbrille die Augen. Denn die Augen reagieren ebenso empfindlich auf UV-Strahlung wie die Haut.
Bildrechte: Flickr delighted - in color Nicolas Alejandro CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten